Laserschweissen ausgerissene Gewinde
Natürlich könnte das Gewinde auch mit einem Helicoil repariert werden. Was aber, wenn bereits ein Helicoil drin ist und dieser auch ausgerissen oder defekt ist? Oder vielleicht legen Sie auch einfach Wert auf Originalität?
Die Lösung ist das Laserschweissen.
Wir gehen folgendermassen vor: Zuerst wird die Gewindebohrung ausgefräst oder ausgeschliffen, um eine gute Grundlage für den Aufbau des frischen Werkstoffes zu gewährleisten. Dann wird ein Schweissdraht mit Durchmesser 0,6 mm in die Bohrung gehalten und mit dem Laserstrahl verarbeitet. So wird der fehlende Werkstoff Lage für Lage aufgetragen.
Dieser Vorgang nimmt viel Zeit in Anspruch, weil wir erstens mit dem Schweissdraht in die Bohrung gelangen müssen und gleichzeitig muss noch das Schutzgas in die Bohrung fliessen. Schlussendlich wird der Schweissdraht mit dem Laserstrahl zerschossen und mit dem gesunden Werkstoff des Zylinders verbunden.
So entsteht eine komplett neue, kleinere Bohrung, die nachher mit einem Bohrer oder Fräser wieder auf den Kernlochdurchmesser aufgebohrt oder -gefräst wird.
Da mit dem Laserstrahl nur eine sehr konzentrierte und geringe Wärme in das Werkstück eingetragen wird, ist dieses Verfahren völlig verzugsfrei.
Die Abbildung zeigt eine aufgeschweisse Gewindebohrung vor der weiteren Behandlung. Der neue Werkstoff ist fest mit dem Grundmaterial verbunden. Nun kann der Kernlochdurchmesser gebohrt oder gefräst und anschliessend das neue Gewinde geschnitten werden.
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